Admetos war König von Thessalien, verheiratet mit der schönen,
ihn sehr liebenden Alkestis (Alcestis).
Apollon hatte bei den
Moiren das Versprechen erwirkt,
daß Admetos weiterleben durfte, wenn ein anderer für ihn
in den Tod ginge.
Als seine Lebenszeit abgelaufen war, bemühte sich Admetos,
dafür jemanden zu finden, jedoch vergeblich. Selbst seine
hochbetagten Eltern lehnten das Opfer ab und verließen ihn.
Bereit dazu war aber seine Frau Alkestis, die das Leben ihres Gatten
höher schätzte als das ihrige und die nicht ohne ihren Gatten
allein mit ihren Kindern bleiben wollte. Sie erbat sich aber, dass Admetos
keine andere Frau als Mutter ihrer Kindern nehmen wolle.
Zu gleicher Zeit kam Herakles von König Eurytos herkommend zum Hause Admetos' und erfuhr vom Schicksal der Mutter. Er erkundigte sich daraufhin nach der Begräbnisstätte von Alkestis mit dem Vorsatz, sobald der Totenbeherrscher Thanatos käme, um das Opferblut zu trinken, das ihm über dem Grabmal gespendet würde, diesen mit Gewalt so lange festzuhalten, bis er Alkestis wieder freigeben würde.
Mit der verschleierten Alkestis kam Herakles zurück und wollte Admetos ermutigen, das fremde Mädchen in sein Haus aufzunehmen, was aber Admetos mit dem Hinweis auf den Wunsch seiner Frau ablehnte. Daraufhin zog Herakles den Schleier von Alkestis und gab sie dem erstaunten Admetos zurück. ([GS] S.118)