Götter und Sagengestalten der griechischen Mythologie

Polydoros

Polydoros war jüngster Sohn des trojanischen Königs Priamos und seiner Gemahlin Hekabe.

Er war vom Vater mit Schätzen nach Thrakien zu König Polymestor zur Erziehung gegeben worden. Bei einem Raubzug zu Anfang des Trojanischen Krieges, den der (große) Aias (der Telamonier) zur thrakischen Halbinsel unternahm, lieferte Polymestor ihn, um selbst schadlos zu bleiben, mitsamt Schätzen an Aias aus. Nach Aias' Rückkehr mit dem Knaben konnten sich die Griechen Hoffnung machen, den trojanischen Königssohn gegen die geraubte Helena austauschen zu können.

Eine Abordnung der Griechen, bestehend aus Odysseus, Diomedes und Menelaos, fand beim Volk in Troja Zustimmung für ihr Anliegen. Auch eine Ältestenversammlung unter Vorsitz des weisen Antenor schloss sich dem an. Außerdem sprach sich der zur Beratung hinzugezogene Älteste Panthoos dringend dafür aus, Helena, die Ursache des Krieges, auszuliefern. Hektor aber sah Helena als Schutzsuchende in den trojanischen Mauern, die nicht ausgeliefert werden solle. Statt ihrer solle dem Menelaos von Paris geraubtes Gut erstattet und von den Töchtern Priamos' die weise Kassandra oder die jugendliche Polyxena mit reicher Mitgift als Gemahlin angeboten werden.
Diese Offerte wurde von Menelaos beleidigt abgelehnt, und die griechischen Gesandten entfernten sich.

Im griechischen Lager angekommen, wurde darauf beschlossen, den trojanischen Königssohn umzubringen. Die Griechen steinigten den Knaben unter den Augen des Vaters vor den Mauern Trojas, und der Krieg flammte mit neuer Härte auf.

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